Dienstag, 4. März 2014

Was Dir die »Profis« des Buchmarketings verschweigen

oder: Wie verbiegt man einen Hund, so dass er sich in den eigenen Schwanz beißen kann?

Du hast Dir wochen- monate- oder gar jahrelang die Finger wund geschrieben, ein echt gutes Buch auf den Markt gebracht und nun wunderst Du Dich warum es sich nicht verkauft? Willkommen im Club!

Lass' mich raten: Dein nächster Schritt war es, Dir Rat zum Thema Buchmarketing zu holen. Du hast das Internet durchforstet nach brauchbaren Tipps und Tricks, hast Dir auf Youtube zahllose Videos zum Thema abgesehen und vielleicht sogar den einen oder anderen Ratgeber zu diesem Thema gekauft.

Die Informationen, die man Dir dort angeboten hat, klingen zwar einleuchtend und sind oftmals nicht ganz billig aber sie haben Dir nichts gebracht. Liege ich so weit richtig mit meiner Einschätzung?

Du hättest Dir die Recherche und den Kauf teurer Bücher sparen können. Die Informationen sind immer die gleichen. Sie lauten:

  1. Nimm einen kostenpflichtigen Coverservice in Anspruch denn nur Bücher mit einem professionellen Cover verkaufen sich gut.
  2. Nimm einen kostenpflichtigen Lektorats- und Korrektoratsservice in Anspruch, denn nur fehlerfreie Bücher verkaufen sich gut.
  3. Baue Dir mit Deinen treuen Lesern (den zwei bis drei, die Dein Buch bisher gekauft haben) eine riesige Fangemeinde auf, am besten bei Facebook, Twitter oder so.
  4. Erstelle eine Autorenhomepage bei Amazon
  5. Wenn Du ein Ebook über kdpSelect veröffentlicht hast, dann verschenke ein paar tausend Exemplare über das kdpSelect Gratistool.

So oder so ähnlich sehen die Empfehlungen aus, die Dir erfolgreiche Autoren oder solche, die sich dafür halten, gebetsmühlenartig herunter beten.
Du musst dazu aber eines wissen: Die wollen gar nicht, dass Du erfolgreich wirst und den, ohnehin schon engen Markt im Amazon-Verkaufsbereich mit Deinen Büchern vollstopfst. Die sind doch nicht blöde und schaffen sich ihre eigene Konkurrenz!
Wenn Dir eine Ebook-Beststellerautorin erzählt was sie tut um ihre Werke nach ganz oben zu bringen, dann kannst Du getrost davon ausgehen, dass sie Dir das Wichtigste verschweigt.
Sie will Dir nicht helfen, erfolgreich zu werden, sondern sie will nur selber bekannter werden. Alle sollen sehen wie erfolgreich sie ist. Das ist der Grund dafür, dass sie jedermann Ratschläge erteilt und dabei nicht mit Hinweisen auf ihre eigenen Bücher spart.

Damit das jetzt nicht missverstanden wird: Es ist nicht grundsätzlich falsch was man dort empfiehlt. Es macht sich natürlich immer gut wenn das Cover nicht aussieht als wäre es von einem Dreijährigen zusammengebastelt worden und wenn die Texte Fehlerfrei sind. Aber all das sind wirklich nur die berühmten Tropfen auf dem heißen Stein. Sie lassen ein Buch, das sich eh schon gut verkauft, noch einen ticken besser dastehen aber sie sind nicht der ausschlaggebende Punkt dafür, ob ein Buch in die Topseller-Rankings gelangt oder nicht.

Und was ist nun der ausschlaggebende Punkt?

So komisch es klingt: Der ausschlaggebende Punkt, ob sich ein Buch bei Amazon gut verkauft oder schlecht verkauft ist, ob es sich gut verkauft oder schlecht verkauft.
Nein, bitte nicht die Seite wegklicken. Ich bin nicht verrückt geworden...noch nicht.
Ich erkläre Dir sofort, was ich damit meine.

Du musst zuerst einmal wissen, dass die einzig wirklich gute Werbung für Dein Buch bei Amazon stattfindet. Amazon ist eine der meistbesuchten Seiten des gesamten Internets und der Shop mit den meisten Besuchern. Täglich besuchen nicht nur einige tausend, auch nicht einige hunderttausend, sondern Millionen potentieller Kunden das Portal von Amazon. Da wird doch schon der eine oder andere Kunde für Dein oder mein Buch hängen bleiben, oder?

Nein, leider nicht.

Denn andererseits listet Amazon zwar auch Millionen von Büchern und anderen Artikeln – zu sehen bekommen die Besucher aber nur die, die ganz vorn im sogenannten Amazon-Verkaufsrang stehen. Und (fast nur) die werden gekauft. Wahrscheinlich bist Du selber Amazon-Kunde und kaufst dort ab und zu ein. Dann frage Dich doch einmal selber, welche Produkte Du kaufst. Wahrscheinlich nur die, die Du bei Amazon angezeigt bekommst, oder?
Wenn Du beispielsweise einen Ratgeber für eine Trennkostdiät suchst, dann wirst Du wahrscheinlich »Trennkost« in das Amazon-Suchfeld eingeben und eines der Bücher auswählen, die Du daraufhin angezeigt bekommst. Vielleicht wirst Du nicht gerde zum ersten Angebot greifen, vielleicht sogar bis zur zweiten oder dritten Seite vorblättern.
Was Du bis dahin jedoch von Amazon empfohlen bekommen hast waren ausschließlich die verkaufsstärksten Bücher, also jene Bücher, die sich ohnehin schon gut bei Amazon verkaufen.
Wenn Du dann irgendwann Deine Auswahl triffst, dann ahnst Du gar nicht, wie viele gute Ratgeber es in dem Verkaufskatalog von Amazon noch gibt, denn sie werden Dir entweder gar nicht oder so weit hinten angezeigt, dass Du sie nicht wahrnimmst.

Und wie es alle anderen Kunden auch tun, wählst Du eines der verkaufsstärksten Bücher aus. Damit erhöhst Du seinen Verkaufsrang und ermöglichst es ihm, dem nächsten Kunden noch weiter vorn präsentiert zu werden.

Auf diese Weise verkaufen sich immer die gleichen Bücher und Produkte während sich die anderen automatisch immer schlechter verkaufen weil sie immer weiter im Verkaufsrang absacken.

Und jetzt frage Dich: Was nutzt einem Buch, das niemand findet und deshalb auch niemand kauft, ein tolles Cover und ein fehlerfreier Inhalt? Nichts! Deshalb sind die tollen Tipps und Tricks, die man Dir allenorts verrät unbrauchbar.

Was aber kann man nun tun um sein Buch wirkungsvoll zu vermarkten?

Eigentlich ist es ganz einfach: Du musst einfach nur dafür sorgen, dass es sich für eine gewisse Zeit gut bei Amazon verkauft. Dadurch klettert es im Verkaufsrang nach oben, wird für die echte Kunden sichtbar und verkauft sich in der Folge tatsächlich gut.

Um eines aber gleich vorweg zu nehmen: Jedwede Marketingstrategie, die außerhalb Amazons liegt, reicht dafür nicht aus. Es ist einfach nicht möglich, ein noch so gutes Buch via Facebook, Pressemitteilungen, Adwords etc. zu promoten, es sei denn, Du kannst auf eine bereits riesige Fangemeinde blicken und genügend Leute dazu animieren, Dein Buch in kurzen Zeitabständen hintereinander zu kaufen.
Wenn Du diese Fangemeinde nämlich nicht hast, dann musst Du tausende potentielle Kunden ansprechen um einen einzigen Verkauf zu generieren. Bedenke: Amazon wird von Millionen potentieller Kunden besucht. Da ist es kein Wunder, dass die Topseller täglich 10 oder 20 mal über die Ladentheke gehen. Wenn Du das mit Google Adword zu erreichen versuchst, wirst Du feststellen, dass Du über einen immensen Werbeetat verfügen musst wenn Du die benötigte Anzahl an Verkäufen generieren willst.

Die einzige, wirklich einzige Möglichkeit besteht darin, die ersten Verkäufe Deines Buches selber zu generieren bzw. generieren zu lassen.
Immer wieder hört man Autoren sagen, dass sie Exemplare ihrer Bücher an Freunde und Verwandte verschenkt haben. Meist wird das noch in dem Zusammenhang gesetzt, dass Amazon die Rezensionen dieser beschenkten Freunde und Verwandten nicht akzeptiert weil es sie als Gefälligkeitsrezensionen einstuft.

Warum verschenken diese Autoren nicht einfach das Geld für den Kauf des Buches? Würden sie ihren Bekannten, anstatt sie mit einem signierten Exemplar ihres Werkes zu beglücken, den Kaufpreis des Buches in die Hand drücken, verbunden mit der Bitte, das Buch zu einem bestimmten Zeitpunkt bei Amazon zu kaufen, wäre dies eine wesentlich effektivere Form des Marketings.

Es ist nämlich gar nicht notwendig, sooo viele Exemplare zu verkaufen, um bei Amazon in die Sichtbarkeit zu gelangen. Bücher, die sich aktuell auf den Rängen 1000 bis 2000 befinden, verkaufen sich rund 4-5 mal am Tag, zumindest wenn es sich um gedruckte Bücher handelt. Schau Dir mal dieses Beispiel an.  Bei Ebooks, die oft zu sehr geringen Preisen und noch geringeren Margen verramscht werden, sehen die Zahlen natürlich anders aus. Honigtot von Hanni Münzer, das derzeit auf Platz 1 der deutschen Kindle Ebookcharts liegt, verkauft sich täglich ca. 150 mal.
Ach ja, apropos Honigtot...wie war das noch gleich mit dem professionellen Cover? ;-)

Was aber heißt nun »Sichtbarkeit« bei Amazon?
Ganz genau läßt sich das nicht eingrenzen weil es z.B. sein kann, dass ein, allgemein nicht so hoch geranktes Buch in seiner Kategorie dennoch weit oben steht und gut verkauft wird.

Generell kann man jedoch sagen, dass ein Buch, das sich unterhalb eines Verkaufsranges von 7000 befindet (wobei jetzt die gedruckten Bücher gemeint sind) unweigerlich nach unten abrutschen wird. Ein guter Einstiegsrang ist 2000. Befindet sich Dein Buch erst einmal dort, wird es bei Amazon sichtbar und verkauft sich von alleine.
Es mag Dir vielleicht unmöglich erscheinen, so viele Bücher selber zu kaufen um bei Amazon auf einen Verkaufsrang von 2000 vorzurücken. Falls dem so ist, dann irrst Du Dich. Es braucht nicht allzu viele Verkäufe um dorthin zu gelangen. Du musst die Verkäufe bzw. die Selbstkäufe nur richtig timen. Wenn Dein Buch frisch auf dem Markt ist, dann benötigt es lediglich rund 4-5 Verkäufe pro Tag um nach 2-3 Tagen bereit in den Top 2000 gelistet zu sein.
Da sich der Verkaufsrang aus den Verkäufen des eigenen Buches in Relation zu den Verkäufen anderer Bücher berechnet, macht es besonders viel Sinn, das eigene Buch nachts zu kaufen bzw. kaufen zu lassen. Dann nämlich werden bei Amazon die wenigsten Bücher verkauft und ein einzelner Verkauf Deines Buches schlägt sich deutlicher im Verkaufsrang nieder.
Auch die Abstände zwischen den einzelnen Käufen ist immens wichtig. Ein Verkauf katapultiert Dein Buch ein ganzes Stück von seinem ursprünglichen Verkaufsrang nach oben. Sofort danach beginnt es aber wieder abzusinken. Effektiv ist es, die Käufe in so rascher Folge zu gestalten, dass sie bei noch recht hohem Verkaufsrang erfolgen und nicht erst dann, wenn das Buch bereits wieder auf einen niedrigen Rang abgesunken ist.

Du musst dabei allerdings wissen, dass Amazon nicht blöd ist. Du selber kannst Dein Buch nur ein einziges mal kaufen. D.h., natürlich kannst Du es auch 20 mal kaufen aber werten wird Amazon den Kauf nur ein mal. Daher brauchst Du gute Freunde, denen Du jeweils einen Zwanni (oder was auch immer Dein Buch kostet) in die Hand drücken und die Du genauestens instruieren kannst, wann sie zur Tat schreiten, d.h. Dein Buch kaufen sollen. Währenddessen behältst Du den Verkaufsrang Deines Buches im Blick. Du wirst sehen, dass Amazon die einzelnen Verkäufe zwar nicht in Echtzeit, aber doch recht zeitnah honoriert. Die Verkaufsrangzahlen werden stündlich aktualisiert. Warte bis sie wieder zu fallen beginnen. Dann initiiere den zweiten Kauf u.s.w. bis Du den gewünschten Verkaufsrang erreicht hast. Es könnte dann sein, dass Du diesen Rang noch über einen oder zwei Tage lang pushen mußt weil Amazon Dein Buch nach jedem Verkauf wieder in Windeseile in den Keller schickt. Es ist nämlich nicht so, dass diese ganze Verkaufsrang-Geschichte komplett unmanipuliert wäre. Amazon pfutscht da herrlich drin herum was sich dadurch bemerkbar macht, dass einige Bücher 2 Tage brauchen um von Rang 10.000 auf 50.000 zu fallen und andere zwei Wochen.
Eines ist jedoch sicher: Sobald Du den entsprechenden Verkaufsrang innehast, werden die Amazon-Kunden Dein Buch finden und auch kaufen.
Damit wird es zum Selbstläufer. Erinnere Dich was ich eingabgs gesagt habe: Bücher, die sich gut bei Amazon verkaufen bringen die besten Voraussetzungen mit um sich bei Amazon gut zu verkaufen.

Du hast den Hund nun so weit verbogen, dass er sich in den eigenen Schwanz beißen kann. Nun kannst Du Dich zurück lehnen. Amazon übernimmt den Rest.

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